PEI-Hinweis: Rechtzeitige Bestellung von Influenza-Impfstoffen

Die Grippe (Influenza) ist eine ernstzunehmende Erkrankung, gegen die eine Grippeimpfung einen wirksamen Schutz bietet. Für eine bedarfsgerechte Planung und vor dem Hintergrund der mehrmonatigen Herstellung der Grippe-Impfstoffe ist es entscheidend, dass die Bestellungen für die Grippe-Impfstoffe bereits im März dieses Jahres abgeschlossen werden. Aktuell weichen die vorbestellten Impfstoffdosen signifikant vom ermittelten Bedarf ab, was zu möglichen Einschränkungen der Impfstoffverfügbarkeit führen könnte. Dies betrifft sowohl Standarddosis- als auch insbesondere Hochdosis-Impfstoffe. Das Paul-Ehrlich-Institut erinnert daher alle Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker daran, ihre Bestellungen noch vor dem 31.03.2024 abzugeben, um eine ausreichende Versorgung mit Grippe-Impfstoffen für die kommende Saison sicherzustellen. >> mehr

 

Influenza – jetzt schon an die Impfsaison denken

Dass die STIKO die Influenzaimpfung für alle über 60-jährigen als Standardimpfung und für alle Risikogruppen, insbesondere chronisch Kranke z. B. mit Asthma, Diabetes oder Immunsuppression als Indikationsimpfung generell empfiehlt ist hinlänglich bekannt. In vielen Bundesländern wird die Impfung als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich allen Bürgern, unabhängig von Alter und Vorerkrankungen bzw. Risiko, als Satzungsimpfung erstattet. Insbesondere in Hinblick auf das Berufsleben, Reiseaktivitäten oder sportliche Ambitionen ist eine Influenza mit längeren Ausfällen und reduzierter Leistungsfähigkeit verbunden.

Während für die über 60-Jährigen von der STIKO ausschließlich der hochdosierte Impfstoff empfohlen wird, ist die Auswahl bei den Standardimpfstoffen bei den unter 60-jährigen frei.

Leider sind die Durchimpfungsraten in Deutschland, gerade auch im Vergleich mit anderen Ländern, z. B. Portugal oder UK, viel zu niedrig und weit entfernt von der WHO-Zielgrenze von 75%. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

In vielen Regionen wurde die Impfvergütung angepasst und schafft damit einen zusätzlichen Anreiz für die Influenzaimpfung. Eine strukturierte Impfempfehlung und Umsetzung in der Praxis erhöht die Durchimpfungsraten, verbessert die Wirtschaftlichkeit der Praxis und führt zu einem besseren Schutz der Patienten. Auch eine Digitalisierung des Impfwesens mit strukturierter Impfsoftware vereinfacht hier die Prozesse und erhöht die Impfquote in der Praxis.

Wichtig ist dabei auch immer die frühzeitige Vorbestellung von Impfstoffen. Die Herstellung von Influenzaimpfstoff ist aufwändig und langwierig. Im Falle eines Mangels kann gegebenenfalls nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung gestellt werden. Daher sind die Vorbestellungen für die Bedarfsplanung notwendig.

Durch Nutzung von Co-Administration (z. B. mit Zoster, TdaP, Pneumokokken, COVID-19) sinken die Impfhürde und der Aufwand für Patient und Praxis.

Vergessen werden sollte auch nicht das medizinische Personal. Nicht nur in Hinblick auf die eigene Gesundheit, sondern insbesondere auf den Schutz der durch eine Influenza besonders gefährdeten Patienten sind hier hohe Durchimpfungsraten, von denen wir leider auch noch weit entfernt sind, dringend notwendig. Jede/r Ungeimpfte im Gesundheitswesen ist ein Risiko für unsere Patienten und Patientinnen.